Vom Glaskasten zum Briefmarkenalbum: Echinocereus subinermis Michael Kohser Sie werden fragen: „Ja, was gibt es da Neues?“ Nun, eigentlich nichts, ja, wenn da bei einer Bildpräsentation aus meiner kleinen Sammlung anläßlich unseres „Sachsentreffens 2015“ nicht die etwas andere Blütenform aufgetaucht wäre, die mich nun auch neugierig machte. Die in Mexiko im Gebiet Sinaloa/Sonora/Chihuahua beheimatete Pflanze wurde bereits 1845 gefunden und beschrieben. Die Blütenfarbe ist bei zugehörigen Namen mehr oder weniger immer vom gleichen Gelbton. Die Beschreibungen der var. luteus, var. aculeatus oder auch die einzig polsterbildende subpec. ochoterenae enthalten meines Wissens keine Bemerkung oder Hinweise auf eine abweichende Blütenform. Meine besondere Blüte hat keine spitz sondern rund auslaufende, satt gelbe Petalen, die bei der Draufsicht fast eine Tellerform erkennen lässt. Dazu erscheint sie eher „gefüllt“. Die Pflanze befindet sich seit über 10 Jahren – laut Stecketikett – unter dem Namen Echinocereus luteus in meiner Sammlung. Die Herkunft ist nicht mehr nachvollziehbar. Der Körper ist ca. 11 cm hoch, leicht säulig und etwas dunkler grün als die neben ihr stehende „Normalform“ mit typischer sternförmiger Trichter-Blüte, die etwas kleiner und jünger ist. Sie blühen beide regelmäßig etwa zeitgleich nach der Hauptblüte der Echinocereen im Juli, manches Mal auch erst im August. Da die Epidermis doch etwas Sonnenbrand empfindlich ist, was man an den „Brennstellen“ bei beiden Pflanzen leicht erkennen kann, beschatte ich sie direkt mit etwas Noppenfolie im Hochsommer, denn sie stehen gen Süden in einem hinten offenen Glaskasten (Aquarium, 40x40x100 cm, mit der Öffnung nach hinten) Bis zu je zwei Blüten, die gleichzeitig öffnen, konnte ich bislang bewundern. Meine Recherchen ergaben beim ‘googeln’ aber einen Treffer: Auf der italienischen Seite www.cactofili.org (Wito vom 12/09/2008) findet sich doch tatsächlich auch meine Blütenform wieder! Wer kennt die Herkunft dieser Pflanzen und kann etwas dazu sagen? Nun hätte ich es beinahe vergessen: Echinocereus subinermis gibt es auch (mit typischer Blüte) auf Briefmarken! Die Republik Togo emittierte im Jahr 2013 einen Block. Sicherlich gedacht aus der nordamerikanischen Flora und Fauna „Kakteen und Kojoten“ (Kojote: Prärieoder Steppenwolf), wobei die Herkunft des Gymnocalyciums und auch des Echinocactus haselbergii wohl nicht ganz so dahin passen… Aus der Republik Guinea gab es schon 2007 mehrere philatelistische „Druckwerke“ zum Thema „Kakteen und Minerale“, die u.a. neben Mineralien auch Echinocereus subinermis schmücken! m.kohser@t-online.de